Eine DSLR als immer dabei Kamera mitzuführen setzt auch stets ein logistisches Denken voraus. Da ich beruflich gezwungen bin teilweise „aus dem Koffer“ zu leben, nicht immer einfach. Als der Zeitpunkt gekommen war, dass das Gefühl zu oft keine Kamera dabei zu haben, nahezu übermächtig wurde, war der Zeitpunkt des Handels gekommen.
Durch allerlei Unterhaltungen hatte ich immer öfter das Bild der Canon AE-1 vor Augen, mit der unter Anderem meine Kindheit auf Dias gebannt wurde. Ich wollte keine Dias, aber ich wollte etwas das sich gut anfühlt. Etwas, das man gerne dabei hat. Unauffällig aber irgendwie nett. Wenn möglich auch nicht so, dass einen die Ergebnisse frustrieren, schließlich ist man ja auch verwöhnt durch das bisherige Kamerasystem.
Irgendwo in den unendlichen Weiten des Internet bin ich durch Zufall auf ein Bild gestoßen, dass eine AE-1 als Teil des Motivs zeigte. Dachte ich. Es war jedoch eine Fuji X-T10 in silber. Interessiert daran, wie ähnlich sich diese Kameras damals wohl waren, googelte ich also die Produktbezeichnung. Stutzen und stirnrunzeln … Veröffentlichsdatum sozusagen gerade eben. Und ich kann mir jetzt einreden so lange ich will, dass ich ausgiebig und völlig neutral Testberichte gelesen habe, mich über die Kamera und das gesamte System informiert habe. Pro und Contra abgewogen habe. Völliger Quatsch. Ich habe mir den Preis angeschaut, mir die verschiedenen „Kits“ angesehen und habe mich für die Version mit dem 18-55mm f2,8-4 entschieden. Und wenn es nicht gefällt, dann geht es halt zurück. Fertig – bestellt.
Klein und schnuckelig kam das Paket daher. So ganz anders als sonst. Kühl und edel lag die Kamera in der schwarzen Produktpräsentationsverpackung. Nett. Bei Canon gab es immer nur Verpackungskarton. Weniger kühl gestaltet sich die Kamera in Händen. Sehr schön. Etwas kleiner als erwartet, aber irgendwie nett. Und so leicht. Ehrlich gesagt alles sehr ungewohnt. So war ich der Kamera zwar auf den ersten Blick verfallen aber das aneinander gewöhnen dauerte ein paar Tage. Eine Art Instant-Vertrauen wollte sich nicht so Recht aufbauen.
Aber da war ja auch noch die Canon EOS für die wichtigen Aufnahmen. So hatte ich also erstmal das Gegenteil erreicht. Zusätzlich zur Spiegelreflexkamera und einer kleinen Objektivauswahl, dem üblichen sinnvollen Zubehör steckte also auch noch eine kleine Spiegellose in der Tasche.
Immer öfter kamen die Tage, an denen ich nur Bilder der Fuji auf meinen Rechner kopierte. Überzeugt von der Qualität der Bilder, vertraut mit den neuen Möglichkeiten, begeistert von der Haptik. Jetzt hat die große, schwere, einstiege Lieblingskamera einen Platz neben dem Schreibtisch gefunden. Ihre Objektive fein säuberlich verpackt. Der Nachwelt zugedacht. Finanzielles Potential für neue Gläser. Neue Sphären, die es zu entdecken gilt. Ein gutes, wenn auch leicht melancholisches Gefühl.
Aber ein Lächeln im Gesicht und der unauslöschliche Drang meine neue Kamera in die Hand und vor allem mit auf Reisen zu nehmen ist stets gewiss, wenn ich sie sehe. Kreativität ist da oder auch nicht. Aber es gibt einfach Dinge, die sie hervorrufen und fördern. Danke dafür!
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