Es steht außer Frage, dass ich ein großer Lightroom-Anhänger bin. Sauber sortierte Fotos, durchdachte Entwicklungseinstellungen und eine für mich sehr angenehme Aufteilung des Programms. Mein tägliches Arbeitstier. Vor über 10 Jahren sah das Ganze noch anders aus. Lightroom konnte ich nicht viel abgewinnen. Ich habe meine Fotos „per Hand“ mit ein paar Zusatztools organisiert und die Bearbeitung erfolgte zumeist in Photoshop. Zu dieser Zeit habe ich mich jedoch auch noch deutlich mehr mit extremer Fotomanipulation beschäftigt. Heute gehe ich davon aus, dass die Bilder für sich selbst sprechen können, ohne dass man stundenlang an ihnen herum manipuliert.
Durch derzeit vorherrschende Trends in der Kommerziellen Fotografie hat mich jedoch der Wunsch erneut zu experimentieren, die Realität umzukrempeln, Unmögliches zu ermöglichen wieder ereilt. So wurde Photoshop entstaubt und zum virtuellen Pinsel gegriffen. Erstaunlich, dass man alte Leidenschaften so schnell wieder zum Leben erwecken kann. Bei Betrachtung des Resultats und den Möglichkeiten, die einem zur Verfügung stehen, musste ich mir jedoch selbst ein Versprechen abnehmen. Meine Fotos bleiben meine Fotos und alles was darüber hinaus geht, ist … tja, was eigentlich. Ich schmeiße jetzt mal ganz lapidar den Begriff „virtuelle Kunst“ in den Raum. Es ist nicht unüblich Fotos zu verfremden. Man denke nur an Mehrfachbelichtungen, Filter, Lomographie, etc. Diesbezüglich von Fotos zu sprechen ist immer noch ein gutes Gefühl. Es hat mit der Handwerkskunst des Fotografen zu tun. Aber ich fühle mich unwohl bei dem Gedanken ein so stark bearbeitetes Bild noch als Foto zu sehen. Überlasst es eurem Geschmack, wie ihr es handhabt. Aber überdenkt vermeintliche Fotos, die in Broschüren und Social-Media Netzwerken dargeboten werden mit einem kritischen Auge.
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